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Warum muss ich zur MPU?

MPU-Vorbereitung Kiel

Wer zur MPU muss, befindet sich in großer Gesellschaft: Knapp 100.000 Deutsche müssen jährlich zu dieser Untersuchung. Jeder zweite Verkehrssünder hat dabei zu tief ins Glas geschaut. Der Klassiker: Man wurde mit mehr als 1,6 Promille hinter dem Steuer (aber auch am Fahrrad!) erwischt. Wurde man öfters mit kleineren Promille-Werten aus dem Verkehr gezogen, droht ebenfalls die MPU.

Aber auch Fahrern, die unter Medikamenten- und Drogeneinfluss unterwegs sind, wird der Führerschein entzogen. Typische MPU-Kandidaten sind außerdem Fahrer mit einem hohem Punktekonto in Flensburg. Dazu gehören unter anderem diejenigen, die zu oft zu schnell fahren. Zudem wird die MPU ab und an wegen körperlichen Einschränkungen oder Unfallflucht angeordnet.

Die Abkürzung MPU steht für Medizinisch-Psychologische Untersuchung

Nur mit einem positiven Ergebnis bei der MPU lässt sich der Führerschein zurückgewinnen, bzw. neu ausstellen. Ein MPU-Gutachten bescheinigt den Fahrerlaubnisbehörden, dass Sie in der körperlichen und geistigen Verfassung sind, ein Fahrzeug zu führen. Ablegen kann man die MPU ausschließlich bei zertifizierten Stellen, wie zum Beispiel in Kiel beim TÜV oder der pima-mpu. Außerdem gibt es in Schleswig-Holstein noch weitere Prüfstellen in Lübeck, Heide, Husum und Pinneberg.

Schon durch das „medizinisch“ und „psychologisch“ im Namen wird klar: Hier checkt ein Gutachter nicht nur die körperliche Fitness des Kandidaten, sondern auch dessen mentale Verfassung und Psyche. So wird zum Beispiel nicht nur die Reaktionsfähigkeit geprüft und ein Stresstest gemacht, sondern auch ein ca. 60 Minuten langes Gespräch mit einem Psychologen geführt.

Weil wir alle sicher auf den Straßen unterwegs sein wollen, ist die Kernfrage jeder verkehrspsychologischen Begutachtung: Ist der „Verkehrssünder“ wirklich in der Lage, ein Fahrzeug zuverlässig zu führen und am Straßenverkehr teilzunehmen?

Oder anders ausgedrückt: Können es die Behörden verantworten, dem Betroffenen die Fahrerlaubnis zurückzugeben? Denn faktisch hat er unvernünftig gehandelt und damit unbeteiligte Dritte und sich selbst in Gefahr gebracht. Die Behörden vertreten also gewissermaßen die Masse aller Verkehrsteilnehmer. Fällt das Gutachten in der MPU positiv aus, gibt es die Fahrerlaubnis zurück, weil der Prüfer davon ausgeht, dass Sie in Zukunft nicht mehr denselben Fehler, beziehungsweise die selben Fehler machen werden.

Die MPU ist keine Bestrafung. Vielmehr „Erziehung“ im positiven Sinn.

Klar, die MPU ist keine schöne Angelegenheit! Es ist schon schlimm genug, wenn der Führerschein weg ist oder man kurz davor ist, ihn zu verlieren. Zusätzlich empfinden viele Menschen Scham oder Wut, weil sie die Untersuchung über sich ergehen lassen müssen. Andere sind sauer auf die Polizei und suchen die Schuld in den Umständen und nicht bei sich selbst. All das ist menschlich.

Aber es ist wichtig zu wissen: Die MPU will Sie nicht bestrafen, Ihnen das Leben schwermachen oder unnötig Geld aus der Tasche ziehen. Die MPU will, dass Sie Ihr Verhalten reflektieren! Durch die Anordnung einer MPU müssen Sie sich zwangsweise mit Ihrem Fehlverhalten auseinandersetzen. Sie sollen intensiv darüber nachdenken, ob Ihr Handeln wirklich angemessen war. Und im besten Falle verändern Sie Ihr Verhalten nachhaltig zum Positivem.


Warum eigentlich Idiotentest?

Eine Erklärung für diese immer noch geläufige Bezeichnung liegt in der Vergangenheit: Früher mussten Fahrschüler, die dreimal hintereinander durch die praktische Führerscheinprüfung gefallen sind, zur MPU. Im Volksmund auch besser bekannt als „Idiotentest“. Diese Regelung ist seit zwar seit Ende der 90er abgeschafft. Zur MPU müssen nur noch Verkehrsteilnehmer, die bereits einen Führerschein haben, damit aber negativ aufgefallen sind … trotzdem hält sich die Bezeichnung hartnäckig!

Bei der MPU wird nicht Ihre Intelligenz getestet!

Machen Sie sich also keine Gedanken. Sie müssen keine kniffligen Logik-Aufgaben lösen. Und auch an den Gerüchten, man müsste Kugeln übereinanderstapeln oder Joghurt an die Wand nageln, ist nichts dran. Vielmehr ist Ihre Fähigkeit zur Selbstreflexion gefragt.


Kann ich irgendwie die MPU umgehen?

Ja – wenn Sie 15 Jahre warten! Grundvoraussetzung ist, dass Sie sich zunächst fünf Jahre lang nichts im Straßenverkehr zu Schulden kommen lassen. Sprich: Auch zu Fuß oder auf dem Rad dürfen Sie sich keine Fehler erlauben und müssen sich an die Verkehrsregeln halten. Im Anschluss heißt es weitere zehn Jahre warten, bis Ihr Delikt quasi ‚verjährt‘ ist. Konkret geht es darum, dass Ihr Fall aus den Akten verschwindet. Erst danach können Sie Ihren Führerschein bei den Behörden auch ohne MPU neu beantragen.

In der Praxis will aber kaum jemand so lange warten: Deshalb führt der zügige Weg zurück zum Führerschein über ein positives MPU-Gutachten.

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